Wie Collabs den Sneakermarkt überschwemmen...

Die Kooperationen sind über die letzten Jahre ein fester Bestandteil des Sneakergames geworden. Doch bedeuten diese schon lange nicht mehr so viel, wie noch vor einigen Jahren. Wo früher noch ein Collab Release das Ereignis überhaupt war, worauf weltweit Sneakerheads warteten, hat man heute fast mehrmals wöchentlich eine neue Collab zwischen 2 oder mehr Designern/Brands. Viele eigentlich gute Schuhe gehen in der Masse unter und es ist selbst für alteingesessene Sammler schwierig, den Überblick über den Ansturm an Releases zu behalten.

Doch woher kommt dieses Phänomen? Und wieso konnten diverse Experten des Marktes das schon vor einigen Jahren voraussagen?

Vieles kann man wohl zurückführen auf Kanye West bzw. wohl viel mehr seine Linie mit Adidas. Nachdem Kanye bereits einige Schuhe mit Nike veröffentlicht hatten, ging er zu Adidas da er dort mehr Freiheiten erhielt. Und so kam Mitte 2015 der erste Yeezy Boost auf dem Markt. Die ersten Schuhe waren aufgrund ihrer künstlichen Verknappung ein voller Erfolg und binnen Sekunden weltweit ausverkauft. Die Preise kannten teils kaum Grenzen und pendelten sich bei rund 1000-2000€ ein. Für einige Jahre galt es als das Ding einen Yeezy zu besitzen und Nike bekam das erste Mal wirkliche Konkurrenz, was den Sammlermarkt anging. Ende 2017 konterte Nike dann mit den „The Ten" von dem aufstrebenden Designer von Off-White, Virgil Abloh. Auch diese Paare waren binnen Sekunden Sold Out und erreichten ähnliche Preise wie die Yeezys. Jedoch leiden inzwischen beide an dem Phänomen, dass seit den ersten Releases dutzende neue Farben und Modelle der Linien veröffentlicht wurden, was die Begehrtheit senkte und Resell Preise teils zum Einsturz brachte.

Doch natürlich gibt es neben Nike und Adidas noch andere Sneakermarken und andere Optionen für Collabs. Über die Zeit entstanden so massig weitere Collabs die mal mehr, mal weniger beliebt und gehyped wurden. Nike hatte hier den Vorteil des Marktführers, wodurch sie mit Namen wie Travis Scott, Sacai, Dior, Fragment oder Supreme einen riesigen Hype um ihre Marke erzeugen konnten. Dazu kamen auch die vielen Klassiker von Nike, die viele Collabs auch für Sammler deutlich attraktiver machten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ursache und der Grund, wieso dies alles so vorhersehbar war ganz einfach der Markt ist. Man hat hier das klassische Phänomen von Angebot und Nachfrage. Warum sollte Nike zwei Collabs im Monat releasen, wenn sie auch zwei die Woche droppen können, die trotzdem innerhalb kurzer Zeit ausverkauft sind? Dem herkömmlichen Liebhaber bleibt da wohl nur übrig, sich seine Lieblingspaare aus der Masse abzugreifen und zu warten, bis der Hype over ist…

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